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Ishtar in der Unterwelt

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Beitrag  Großwesir Mo Jul 19, 2010 9:42 pm

Ishtar, Göttin des Himmels und der Erde, Trägerin des ewigen Lichtes und Beschützerin der Banu Nurash, entschloss sich einst, in die Unterwelt zu gehen.

Ihr Herz verlangte aus himmlischer Höhe nach der Erde tiefstem Grund und sie wollte mit ihrer dunklen Schwester Eresh Friede schließen. Als Vorsichtsmaßnahme unterwies sie in ihrer Weisheit jedoch die Hohepriesterin Ninshubér, Erste aller Hohepresterinnen im Stamm und weibliche Vertraute der Ishtar, den Shahik und seine Krieger um Hilfe zu bitten, falls sie nicht binnen 3 Tagen zurückkehre.

Am ersten Tor zur Unterwelt mußte Ishtar ihre Absicht erklären.
Hüter der Tore zur Unterwelt, ich bin gekommen, um meine Schwester zu sehen und ihr Friede und Vergebung anzubieten für das, was sie Nurashtan und meiner Schöpfung angetan hat! Es verlangt mich, Ruhe einkehren zu lassen und Harmonie zu schaffen mit allen Wesen, so auch mit Eresh!“ Der Torhüter verneigte sich demütig und benachrichtigte Ishtars Schwester Eresh, die Königin des Großen Unten, daß Ishtar um Einlaß in das Land ohne Wiederkehr bitte.
Eresh reagierte mit Zorn und verlangte, daß Ishtar 'nackt und gebeugt' zu ihr gebracht werde. „Sag ihr, sie muß beim Abstieg siebenmal etwas ablegen, was ihr lieb ist! Erst dann, wenn sie sich dermaßen erniedrigt hat, will ich sie anhören.
Als Ishtar vom Torhüter hörte, was ihre Schwester verlangte war sie sehr traurig und böse Vorahnungen überkamen sie. „Ich will tun, was Eresh verlangt, denn so groß ist mein Wille nach Frieden, dass ich sogar bereit bin als Sterbliche vor sie hin zu treten und meine Bitte vorzutragen!

So geschah es also, dass Ishtar, die Mächtige, ihre sieben Insignien an jedem einzelnen der 7 Unterweltstore ablegte: zuerst ihre Kleider, dann nacheinander ihren Schmuck, ihre Haare, ihren Stolz, ihre Wünsche, ihre Krone und zu guter Letzt ihre Macht.

Unten angekommen wurde sie von ihrer Schwester mit höhnischem Gelächter empfangen: „Sieh, wie Du vor mich hintrittst! Eine gewöhnliche Sterbliche bist Du geworden durch Deine Torheit! Wisse aber, dass Eresh, Königin der Unterwelt, keine Liebe für das Gewürm der Menschheit hegt! Und wie einen Wurm werde ich, mit Dir beginnend, die Menschheit zertreten!

Mit diesen Worten verwandelte sich die Finstere in einen grauenvollen Shaytan und tötete Ishtar, mit ihrem schrecklichen Blick...

Inzwischen schlug Ninshubér, die Hohepriesterin, auf der Erde Alarm, denn mehr als drei Tage war Ishtar nun nicht mehr aufgetaucht. Sie sprach zum Shahik der Banu Nurash und seinen Beratern: „Oh Mächtiger! Unsere geliebte Göttin ist verschwunden und da sie vorhatte in die Unterwelt zu gehen, befürchte ich, dass Eresh ihr Etwas angetan hat!“ Doch der Shahik wiegte schwer den Kopf und machte ein trauriges Gesicht.

„Die zwei Schwestern ringen seit Anbeginn der Tage miteinander. Wenn wir mit unseren Kriegern vor die Tore zur Unterwelt ziehen werden wir vielleicht eingelassen, können aber sicher nicht mehr zurückkehren. Die Angelegenheiten der Götter sind nicht die Angelegenheiten der Sterblichen. Ich entscheide deswegen, dass Ishtar sich selbst helfen muss!“

Entsetzt darüber, dass der Shahik seine Einmischung in die Gesetze der Unterwelt verweigerte, rannte Ninshubér davon. Sie setzte sich ans Ufer des Großen Flusses und weinte sieben Tage und sieben Nächte, so dass ihre Tränen den Fluss über die Ufer treten ließ.
Schließlich hörte Enki, ein alter und weiser Marid, Djinn des Wassers und der Weisheit, Ninshubérs Klage und erschien aus den Fluten.

Ich sehe, dass Ihr Sterblichen zu größerer Trauer und überwältigenderem Mitleid fähig seid, als alle Geister und Götter Nurashtans zusammen! Dein Schmerz steht für dein ganzes Volk und hat mein Herz mit Bedauern erfüllt. So will ich Dir und Deinem Geschlecht helfen und dafür sorgen, dass das Licht des Tages Euch wieder scheint...
Mit diesen Worten schöpfte Enki eine Handvoll des Tränenwassers aus dem Fluss und reiste heimlich in die Unterwelt, zum Leichnam Ishtars, der dort aufgebahrt als Zeichen von Ereshs Triumph lag. Als mächtiger Djinn konnte er ungesehen vom Torwächter passieren.
Noch immer ungesehen gab Enki Etwas von dem mitgebrachten Tränenwasser auf die leblosen Lippen und rettete Ishtar, indem er ihr vom Mitleid der Hohepriesterin zu trinken gab...

Zurück in ihrem Reich, trat Ishtar vor den Shahik und ängstlich kauerte er sich vor ihr darnieder. Doch Ishtar sprach: „Du hast mir nicht geholfen, als ich Deine Hilfe benötigte, doch will ich Dir und Deinen Männern vergeben. Dennoch siehst Du mich heute das letzte Mal in Person und meine Stimme wird nie mehr in Deinen Ohren klingen!“ Dann kehrte Ishtar in den Himmel zurück und ließ den Shahik und seine Krieger in ihrer Gram zurück.

Bis zum heutigen Tag hören nur die Frauen der Banu Nurash die Weisungen und Ratschlüsse der Ishtar. Da der Shahik und seine Männer einst Ishtar ihre Hilfe verweigert hat, spricht sie bis heute nur noch zu den Frauen.

Auf dem Weg nach unten mußte Ishtar alles loslassen, was ihr lieb ist und so sollen auch wir unsere Wünsche, unser Wollen und unser Selbstsucht hinter uns lassen, und 'nackt und gebeugt', also in Echtheit und Demut vor unsere Schatten treten.

Dort, wo Ishtar stirbt, stirbt nur unser altes, unechtes Ich. Neu geboren und ausgestattet mit der Gabe des Verzeihens und des Mitleides werden wir, wenn wir alles Unechte abstreifen!
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